Speedskates – Besonderheiten und Tipps zum Umstieg

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Radical Pro Speed Skate 100mm

Wer auf der Suche nach den höchsten Geschwindigkeiten beim Inlineskaten ist, wird früher oder später auf Speedskates stoßen.

Wurdest Du vielleicht bei der letzten Skate-Veranstaltung von kurzen Skates mit großen Rollen überholt ? Dann hattest du bereits den ersten Kontakt mit diesen Inlineskates.

Was die Unterschiede sind, ob und für wen sich der Umstiegt lohnt, das erfährst Du in diesem Artikel.

Besonderheiten und Unterschiede von Speedskates

Eine auf den ersten Blick sichtbare Besonderheit bei Speedskates ist der kürzere Schuh bzw. Schaft. Dadurch fehlt zwar die Stabilisierung am Schienbein, allerdings führt das wiederum zu Flexibilität im Sprunggelenk. Diese Flexibilität erleichtert es eine saubere Fahrposition einzunehmen und die Innen- und Außenkanten der Inliner Rollen effektiv zu nutzen. Das ist wiederum wichtig für Techniken wie die Double-Push-Technik.

Weiterführende Techniken wie diese erfordern bereits ein gewissen fahrerisches Können, weshalb Speedskates eher nicht für Einsteiger geeignet sind. Speedskates richten sich vornehmlich an Fortgeschrittenemotivierte Freizeitsportler oder auch Top-Athleten.

Eine weitere Besonderheit ist, dass das Material bei diesen Inlinern vielfältig kombiniert werden kann, was bei Fitness Skates in der Regel nicht der Fall ist. Das Material spielt bei Speedskates ohnehin eine größere Rolle als bei anderen Arten von Inlineskates.

Das Material bei Speedskates ist sehr hart und vor allem auf Leichtigkeit und Stabilität ausgelegt. Durch die steife Bauweise wird die Kraft besser auf die leichte Aluminium Schiene und somit auf die Rollen übertragen. Leichtigkeit in Kombination mit Stabilität wird weiterhin durch Materialien wie Kohlenstofffaser oder Carbon erreicht.

Dieses harte Material wird bei Speedskates für den kompletten Knöchelbereich verwendet, wohingegen bei Fitness Skates lediglich der obere Schaft mit härterem Material ausgestattet ist. Dadurch wird der notwendige Halt im Sprunggelenk erreicht. Carbon lässt sich durch Erwärmen sogar noch besser an den Fuß anpassen. Dadurch lassen sich Druckstellen und Blasen verhindern.

Durch diese hochwertigen Materialien und der leichteren Bauweise sind die Speedskates allerdings auch deutlich teurer, als normale Fitness Skates.

Das Schnürsystem unterscheidet sich ebenfalls etwas. Dieses ist nämlich sehr schlicht gehalten und besteht nur aus Schnürsenkeln und einer Schnalle.

Schiene

Die Schiene bei Speedskates ist sehr lang, da diese größere Rollen fassen muss. Sie besteht zumeist aus dem sehr leichten und stabilem Aluminium. An dieser werden entweder vier 100mm oder vermehrt auch 110mm große Rollen montiert. Früher wurde auch oft mit fünf Rollen gefahren – anfangs mit 76mm Rollen, später mit 90mm.

Mittlerweile gibt es übrigens auch bei Fitness Skates längere Schienen für große Rollen bis zu 100mm.

Im Gegensatz zu Fitness Skates wird an der Schiene der Speedskates oft keine Bremse montiert (häufig aus optischen Gründen). Das Bremsen läuft hier über andere Bremstechniken, wie den T-Stop oder einfaches Ausfahren bzw. Slalom fahren.

Der Umstieg

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Speedskates im Einsatz

Der Umstieg auf Speedskates ist auch als erfahrener Fahrer gar nicht so einfach. Er erfordert oftmals Mühe und Durchhaltevermögen.

Trotzdem können motivierte Skater das Fahren auf diesen Inlinern natürlich lernen. Und es lohnt sich auch!

Es sei allerdings gesagt, dass mit der richtigen Technik und der richtigen Ausstattung auch auf Fitness Skates sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht werden können. Speedskates sind hier kein Allheilmittel für eine schlechte Technik

Wer dennoch den Umstieg in Angriff nehmen möchte, sollte hier auf jeden Fall nicht alles auf einmal angehen.

Das Stehen und Fahren auf diesen Inlinern kann zunächst sehr ungewohnt sein und instabil wirken. Das liegt daran, dass sich die unterstützende Muskulatur im Sprunggelenk und Schienbein erst bilden bzw. an die Belastung gewöhnen muss. Diese Eingewöhnungszeit kann, abhängig vom Fahrpensum, zwei bis fünf Wochen dauern. In dieser Zeit sollte besonders auf die Haltung im Fuß geachtet werden.

Falls man bisher mit kleineren Rollen gefahren ist, sollte man dabei unbedingt auf einen gleichzeitigen Umstieg auf größere Rollen vermeiden. Das Fußgelenk hat nämlich schon genug zu tun sich an den kurzen Schaft zu gewöhnen. Größere Rollen würden hier zu noch höheren Belastungen führen. Zu Anfang also lieber erst einmal die kleineren Rollen von den alten Fitness Skates montieren. Nach der Eingewöhnungszeit kann man dann die größeren Rollen verwenden.